Beschreibung
Rezension
Das ukrainische Volk hat dem menschenfeindlichen Überfall auf sein Land
durch Russland vom ersten Tage an standgehalten.
Neben aller solidarischen Hilfe durch befreundete Länder bleibt der Widerstand ein Wunder.
Woherkommen diese Überlebensenergie, diese seelische Stabilität, dieser Lebensmut,
diese Unerschütterlichkeit, dieses Vertrauen in die Verheißung der Freiheit?
Angeregt durch das Buch von Christina Brudereck wage ich die Behauptung:
Es regiert eine starke Form des Trotzes. In Trotzphasen emanzipieren sich Kinder.
Ostern ist ein großes Trotzfest: Du, Tod, wirst nicht siegen!
Das biblische Wort für Trotz, ometz lev, heißt wörtlich: »Stärke des Herzens«.
Wir erinnern uns an Psalm 27: »Der Herr ist meines Herzens Stärke, vor wem sollte mir grauen?«
Nun hat Trotz keine gute Presse in einer vom Gehorsam geprägten christlichen Mentalität
und ist nahe bei Verstocktheit, Widerborstigkeit und – eben – Ungehorsam angesiedelt.
Deshalb ist der Begriff »Trotzkraft«, die Kraft, die aus dem Trotz erwächst,
gut geeignet, das Widerständige, das »trotz alledem« zu benennen.
Lothar Kreyssig verfügte über eine starke Portion Trotzkraft, um ein solch unpopuläres,
unzeitgemäßes, lebensstärkendes Projekt wie die Aktion Sühnezeichen auszurufen!
Kollegin Bruderecks Band ist ein Brevier für jede Hand in diesen unübersichtlichen Zeiten,
randvoll mit Impulsen und Texten für Liturgien und Meditationen.
Prophetisch, politisch, poetisch und praktisch, wofür die drei Auflagen in kurzer Zeit sprechen.
Es gilt, die Trotzkraft zu entfalten und zu gestalten!
Aus:
Predigthilfe von „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“
Ausgabe April 2023
Literaturempfehlungen von Helmut Ruppel